Dieses Register ist relativ einfach erklärt. Heizkörper kennt wohl jeder. Wie die verschiedenen Heizkörper alle heißen, ob Plattenheizkörper oder Radiator ist auch nicht so wichtig. Es geht mir mehr um die Energieeinsparung die meine Seite propagiert. Nun werden sie sich fragen wie man mit Heizkörpern Energie sparen soll. Zu Recht, denn ein Heizkörper ist ja dafür da, vom Heizmedium durchflossen, den Raum zu erwärmen. Was kann der Heizkörper selbst dafür tun ?

Es gibt auch keine Niedertemperaturheizkörper oder solche neumodernen Errungenschaften, sie müssen einfach nur umso größer sein wenn die zur Verfügung stehende Vorlauftemperatur umso kleiner sein soll. 

Damit wären wir bei der Kernaussage: Die Leistung die ein Heizkörper liefert ist abhängig von seiner Größe und der ankommenden Vorlauftemperatur die der Kessel bereitstellt.

Jeden Heizkörper kann man soooo groß auslegen dass eine Temperatur von 40-30 °C ausreicht. Dabei bedeutet 40 die Vorlauftemperatur des Kessels und 30 die Rücklauftemperatur die den Heizkörper in Richtung Kessel verlässt. Die Differenz dazwischen in unserem Fall 10 K heisst Spreizung. Temperturdifferenzen werden immer in K für Kelvin angegeben was die gleiche Größe wie Grad Celsius ist.

(Warum ?  Es wird bei der Temperaturskala nach Kelvin nur vom absoluten Nullpunkt ausgegangen, der sich bei -273,15 °C befindet. Weil aber unsere Celsiusskala von minus über den Nullpunkt bis Plus reicht ist es für Temperaturdifferenzen einfacher eine Skala zu haben die bei 0 beginnt.)

Also sind große Heizkörper die mit niedrigeren Temperaturen arbeiten können effektiver als zu kleine Heizkörper die wesentlich höhere Temperaturen benötigen um die für die Raumheizung nötige Wärmeleistung abgeben zu können. Besonders wenn ein Brennwertgerät dafür zuständig ist, denn es benötigt ja möglichst tiefe Rücklauftemperaturen um das Abgas gewinnbringend auskondensieren zu können.


Die Möglichkeit energiesparend Heizkörper zu betreiben liegt mehr in der Regelung derselben. Wir haben ja an einem Heizkörper das sogennannte Thermostatventil


welches üblicherweise die Einstellungen von 1 bis 5 aufweist. Diese Dinger sind übrigens seit 1984 Vorschrift - also wo noch einfache Drehgriffe an Heizkörpern sind sollten sie schleunigst ausgetauscht werden.

Diesen Ziffern sind Raumtemperaturen zugeordnet wobei 3 etwa 20° C Raumtemperatur entspricht, 2 etwa 16°C und 4 etwa 24° C usw.

Der Thermostat kann dies nur vorgeben, leider nicht überprüfen, denn im Inneren ist ein Fühlelement das sich bei verschiedenen Temperaturen ausdehnt und zusammenzieht. Wenn nun der Raum wärmer wird und diese Wärme den Thermostatkopf zum Schließen anregt, wird das Thermostatventil geschlossen und der Raum sollte die eingestellte Temperatur halten.

Hier ist es aber so wie überall wo sich was bewegt und arbeitet dass es "ausleiert". Wenn der Thermostat älter wird hält er die Raumtemperatur nicht mehr so genau konstant wie im Neuzustand. Während ein neuer Thermostat etwa so arbeitet:

Raumtemperatur 16° C - Stellung 3 --> er öffnet

Raum wird wärmer bis etwa 21 ° C -->er schließt wieder, Heizkörper ist aber noch brülleheiss und erwärmt den Raum noch ein Stückchen weiter, sagen wir auf 22°.

Es ist Winter draussen und irgendwann wird der Raum wieder kälter, die Temperatur sinkt auf 19° C ab und der Thermostat öffnet wieder. Bis sich eine Erhöhung der Temperatur einstellt kann aber die Raumtemperatur noch ein bisschen weiter absinken auf evtl 18,5 oder 18° C.

Man sieht obwohl die Temperatur konstant auf Stellung 3 also 20° C eingestellt ist haben wir Temperaturen im Raum die von 18 bis 22° C reichen könenn. Wir sagen die Temperatur schwingt.

Und zwar um satte 4 Kelvin.

Wenn wir nun Thermostaten haben die schon 10, 15 oder gar 20 Jahre alt sind sieht die Sache noch dramatischer aus:

Schwingungen bis zu 6 oder 8 Kelvin sind keine Seltenheit. Das Problem daran ist folgendes: Wenn wir uns vergegenwärtigen dass eine Raumtemperatur-Absenkung um 1 K bereits 6 % Energie spart, dann verblasen wir bei alten Thermostatköpfen die nicht mehr genau regeln und die Raumtemperatur bis auf 22 statt 20° C ansteigen lassen also 12 % mehr Energie!

12 % !!! Eine regelmäßige Erneuerung der Thermostatköpfe ist eine Möglichkeit mit wenig Aufwand und Kosten bereits bis zu 10 oder 12 % Energie zu sparen.


Wichtig für jeden Anwender ist die Richtige Bedienung. Jetzt werden sie sagen dass es wohl jedes Kleinkind schafft auf 3 oder 4 zu drehen. Stimmt schon, aber die Praxis zeigt dass es sehr viele "Fehlbediener" gibt. Oder haben sie sich noch nicht dabei erwischt als sie gefroren haben und den Heizkörper schnell man auf 5 (also voll) aufgedreht haben, weil es ja soooo kalt ist. 

Typische Fehlbedienung oder wollen sie eine Raumtemperatur von 28° C im Wohnzimmer?

Sehen sie, das ist die Fehlbedienung und der Irrglaube der dahinter steckt ist, dass es keineswegs schneller wärmer wird wenn wir auf 5 drehen statt auf 3. Wie auch?

Das Thermostatventil auf Stellung 3 will 20° C erreichen und öffnet darunter und schließt darüber. Bei Stellung 5 will es 28° C erreichen (für Schwimmhallen oder ähnliche Einrichtungen) und öffnet ebenfalls darunter und schließt darüber.

Wenn wir also bei 18° C den Heizkörper auf 5 hochstellen dann erreichen wir genauso schnell die 20° C wie auf Stellung 3. Nur macht der Kopf denn nicht zu, denn er will ja bis 28° C heizen.

Also wir erkennen auf 5 wird es nicht schneller wärmer, das Ventil bleibt nur länger geöffnet.

Im Mehrfamilienhaus wo viele Benutzer nach der Arbeit heimkommen und erstmal alles auf 5 stellen ergeben sich durchaus massive Probleme in der Anlagenhydraulik durch solche Fehlbedienungen, die den Energieverbrauch erhöhen.

Der Zauberbegriff hierzu heisst hydraulischer Abgleich, der die Folgen dieses Problems zumindest einschränken kann. Hierbei werden einfach ausgedrückt die pumpennahen Heizkörper etwas gedrosselt dass die ungünstigen, also pumpenfernen, Heizkörper auch die Wassermenge bekommen die sie benötigen.

Eigentlich ist dieser Abgleich auch Vorschrift, nur liegt die Dunkelziffer der Gebäude die ohne diesen Abgleich betrieben werden weit über der Hälfte bis 3/4 aller Anlagen.

Dabei wäre dieser Aufwand gar nicht so dramatisch, es liegt nur an der Erklärung des Fachmannes dass der Endkunde was bezahlen soll, das er nicht direkt sieht.

Hydraulische Abgleiche zu erstellen setzt Voraus, dass voreinstellbare Ventile verbaut sind um eine Drosselung ausführen zu können. Dann ist so ein Abgleich auch nachträglich relativ problemlos (natürlich auch von mir) auszuführen.