Neben Heizkörpern sind wohl Fussbodenheizungen die bekanntesten Heizsysteme.

Eine Flächenheizung wie Fussbodenheizung (FBH) oder Wandheizung besteht aus Rohrleitungen die in den Estrich des Bodenaufbaus oder im Putz der Wände verlegt werden und mit dem Heizungswasser durchflossen werden. Sie heizen den Estrich des Bodens oder die Wandflächen auf und geben so eine angenehme Strahlungswärme an den Raum ab.

Die dafür notwendigen Temperaturen liegen deutlich unter den Systemtemperaturen von Heizkörpern.

Heizkörperauslegung nach Norm: 70/55 °C  oder 50/40 °C       (ganz früher: 90/70!!!)

Bei der FBH oder der Wandheizung können wir weiter reduzieren und bekommen bei richtiger Verlegung und Berechnung des Ganzen den Raum immer noch schön mollig warm.

FBH Auslegung meist: 40/30 oder sogar bis 35/28 ° C

Die erste Zahl gibt die Vorlauftemperatur an, die zweite die Rücklauftemperatur. Die Differenz dazwischen heisst Spreizung. sie wird im Register Heizkörper eingehender erläutert.

Wir erkennen also dass die benötigten Temperaturen niedriger sind und damit das System sparsamer, nun können wir aber nicht das halbe Haus abreißen um statt Heizkörper nun Flächenheizungen einzubauen. Das müssen wir auch nicht. Optimieren können wir beides. Bei der FBH wird es aber ungleich schwieriger, denn eine vernünftige Berechnung und Auslegung ist das A und O!! Wenn erstmal der Estrich drüber ist kann man nichts mehr retten.

Ich möchte hier aber keine Tipps für Häuslebauer geben die es in Erwägung ziehen, die paar Rohre selber reinzulegen. Bitte tun sie was sie nicht lassen können.


Die Regelung einer FBH ist ähnlich vorgeschrieben wie bei Heizkörpern, also eine Einzelraumregelung. Was bei Heizkörper Standard ist, hatten die ersten installierten Fussbodenheizungen nur sehr selten. Einen Raumthermostat der auf einen Stellmotor eines Ventils wirkt, welcher dann den Durchfluss in dem Kreis vermindert oder vergrößert.

Das dieses System sehr träge ist beruht auf der großen Masse des Heizestriches die erstmal aufgeheizt werden will. Wenn man an der Einstellung der Regelung Änderungen vornimmt sollte man mindestens 2 Tage warten bevor man weiter eingreift.

Der "hydraulische Abgleich" ist bei Flächenheizungen genauso vorzunehmen wie bei Heizkörpern, und muss dort auch ausgeführt werden wenn das System vernünftig und effizient laufen soll.

Die verschiedenen Leistungen einzelner Räume erreicht man nur über den Verlegeabstand der Rohrschleifen im Heizestrich, denn eine Temperaturänderung in den einzelnen Kreisen ist nicht Ziel unserer Stellmotore. Sie regeln den Durchfluss und "schalten die Kreise ab" wenn der Raumthermostat dies vorgibt.

Wir müssen im Vorfeld klären welche Spreizung und Vorlauftemperatur wir zur Auslegung heranziehen wollen. Die benötigte Heizleistung erhalten wir aus der Wärmebedarfsberechnung der Räume, nun müssen wir nur noch ausrechnen wie wir beide Werte zusammenbringen OHNE die max zulässige Oberflächentemperatur des Fussbodens zu überschreiten. Also wenn der Bauherr sagt: " Lasst bitte die Schuhe an, ihr verbrennt euch sonst" dann hat der FBH Verleger geschlampt.


Nun aber nicht abschrecken lassen, wer eine FBH im eigenen Haus erstellen will, dem helfe ich gerne mit den nötigen Berechnungen.